Die nächsten Jahre sind gesichert

Die Veddel war Vorreiter. Seit 2017 gibt es die Poliklinik Veddel und seit 2020 wurde sie als erstes lokales Gesundheitszentrum Hamburgs für drei Jahre gefördert

Links die weiße Eingangstür zur Poliklinik mit dem roten Logo rechts oben. Im Hintergrund eine dunkle Backsteinwand mit drei weißen Fenstern. Davor Melanie Schlotzhauer, Madeleine Does mit dem Bewilligungsbescheid, Lukas Waidhas und Ralf Neubauer
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer und Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer bei der Übergabe des Bewilligungsbescheids an Sozialarbeiterin Madeleine Does und Lukas Waidhas, Community Health Nurse, von der Poliklinik.
Fotos: M. Groß

Am 17. Juli 2023 überreichte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer vor Ort Am Zollhafen 5b die Bewilligung für die Förderung der Poliklinik bis zum 31. Dezember 2025 in Höhe von 355.000 Euro. Eine Regelförderung über dieses Datum hinaus konnte die Senatorin nicht zusagen: „Wie sollen wir das haushalterisch machen? Wir haben befristete Haushalte. Wir lernen zur Zeit, wie viel die Gesundheitszentren tun. Die Poliklinik ist Teil der Förderung und des Forschungsprogramms der Robert-Bosch-Stiftung. Was kommt mit dem Gesundheitsversorgungsgesetz? Damit kommen vielleicht ganz andere Förderungsmöglichkeiten. Die langfristige Förderung hängt ab von der Entwicklung. Eine dauerhafte Förderung kann Hamburg im Moment nicht sicherstellen.“

Was bedeutet die Poliklinik für die Veddel?

Die Frage: „Sind die Veddeler gesünder geworden? – Damit die Krankenkassenkosten zumindest nicht steigen?“, beantwortete Melanie Schlotzhauer damit, dass es nicht nur um die medizinische Versorgung gehe. Die Arbeit der Poliklinik gehe weit darüber hinaus. Sie leiste Übersetzungsarbeit für Menschen, die unser Gesundheitswesen nicht verstünden. Die Menschen lernten hier etwas über ihre Gesundheit und die ihrer Familien und wie sie die besser schützen könnten. Das sei ein Wert an sich. In allen Bezirken hätten die lokalen Gesundheitszentren unterschiedliche Ansätze. Es werde untersucht, was in welchem Stadtteil besonders gewirkt habe. Dazu meinte Madeleine Does, Sozialarbeiterin bei der Poliklinik: „Es geht auch um Veränderung des Stadtteils, eine Veränderung der gesundheitlichen Verhältnisse.“

Positive Aussichten für die Poliklinik Veddel

Im Zentrum der längsgestreifte Holz-Tresen im Empfangsraum der Poliklinik. Es stapeln sich Akten. Davor steht ein Barhocker und an der Wand hängt ein Feuerlöscher.
Die Poliklinik braucht mehr Platz. Kleiner Empfangsraum am Hauptsitz.

Zur Zeit arbeiten in dem Verein und in der Praxis des lokalen Gesundheitszentrums zirka 40 Mitarbeiter:innen. Im vierten Quartal 2022 hatte die Klinik zirka 2.000 Patient:innen (bei einer Bewohner:innenzahl der Veddel von zirka 2.600). Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer versprach eine schnelle Planung des Stadtteilzentrums in und um die Immanuelkirche herum. Dort ist die Zusammenführung der bisherigen drei Standorte der Poliklinik Veddel für eine feste, belastbare Kernnutzung geplant (WIR berichteten). Die Planung beginne nach den Sommerferien. Terminnennungen seien schwierig. Er rechne mit einer Umsetzung in zwei bis drei Jahren.

Ralf Neubauer war des Lobes voll über die Poliklinik als lokales Gesundheitszentrum.

Ein Gedanke zu “Die nächsten Jahre sind gesichert

  1. Bravo und Danke an die Poliklinik für die gute Arbeit mit den Menschen auf der Veddel. Zu wünschen wäre ja eine gesicherte langfristige Förderung weit über 2025 hinaus, der Bedarf besteht. Auch für die gesamte Elbinsel!

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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