Ein neues Vereinshaus vom Feinsten

„Der Neubau für den Wilhelmsburger Ruder Club von 1895 soll nicht nur den Rudersport auf Wilhelmsburg unterstützen, sondern auch das soziale Miteinander im Stadtteil stärken“ (R. Neubauer)

5 Herren im Ruderboot am Ufer
Viel Spaß im Ruderboot. Foto: IBA Hamburg / Arne v. Maydell

Noch ist nichts zu sehen. Aber am Aßmannkanal entsteht das neue Vereinshaus für den Wilhelmsburger Ruder Club von 1895 (WRC). Im Mai 2023 berichteten WIR von dem bevorstehenden Abriss (WIR 16.5.23). Im Januar wurde das Bootshaus geschlossen. Der Neubau hat begonnen. Am 3. Juli 2025 trafen sich Senator Dr. Andreas Dressel, Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, IBA Hamburg Geschäftsführer Kay Gätgens und Jens Kerkhoff, Geschäftsführer von GMH|Gebäudemanagement Hamburg, zum gemeinsamen Baustellenrundgang.

Für 2026 ist die Neueröffnung geplant. Bis dahin findet das Rudern beim Motor-Yacht-Club Wilhelmsburg (MYC) statt.

Was ist geplant

Auf einer Wiese im Hintergrund menschen. Rechts ein dunkles Holzgebäude.
Das neue Vereinshaus.
Visualisierung: HOSOYA SCHAEFER ARCHITECTS AG, Zürich

Am Aßmannkanal entsteht ein neues, modernes Vereinsgebäude mit einem Clubhaus und einer Bootshalle. Das neue Vereinsgebäude umfasst rund 1.100 Quadratmeter. Inklusive der Außenanlagen entstehen auf insgesamt rund 1.400 Quadratmetern neue Räume für sportliche Aktivitäten und Veranstaltungen. Das Gebäude wird barrierefrei gebaut und schließt damit auch paralympische Disziplinen ein. Bereits 2021 trat die WRC-Vereinskollegin Sylvia Pille-Steppat bei den Paralympics in Tokio an (WIR 31.5.21).

Die Holzfassade erhält einen dunklen Anstrich und die Seite zum Aßmannkanal erhält raumhohe flexible Glaselemente und so einen direkten Zugang zu der Gemeinschaftsterrasse.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel betonte bei der Begehung: „Wir treiben auch in dieser Legislaturperiode den Ausbau der Sportinfrastruktur weiter voran. Der Sport hat in unserer Stadt einen hohen Stellenwert. Das städtische Investitionsvolumen in die Sportinfrastruktur liegt alles in allem von 2011 bis zum Jahr 2030 bei deutlich über einer Milliarde. Hier fügt sich das neue Vereinshaus für den Wilhelmsburger Ruder Club nahtlos ein.“ Da wird auch an dem neuen Vereinshaus nicht gespart. Es wird mit fast fünfeinhalb Millionen Euro fast doppelt so teuer wie geplant.

Das moniert bereits der Bund der Steuerzahler Hamburg: „Wenn ein Vereinsheim plötzlich fast doppelt so teuer wird wie geplant, dann reicht ein Achselzucken nicht aus!“ Er fragt: „Wer trägt die Verantwortung für diese massive Kostensteigerung? Lag es an teuren Sonderwünschen des Vereins – oder hat die Stadt, wie bei vielen anderen Bauprojekten, durch mangelhafte Planung oder fehlerhafte Ausschreibungen die Mehrkosten verursacht“ … Der Bund der Steuerzahler prüft derzeit die Aufnahme des Projekts in das kommende Schwarzbuch der öffentlichen Verschwendung.

Links eine Planierraupe auf Sandgrund. Im Hintergrund Wohncontainer.
Im Hintergrund das Campusgelände. Foto: J. Groß

Für die Zukunft ist eine eine enge Zusammenarbeit des WRC mit dem nebenan geplanten Schule am Wasser Campus geplant. Die Erschließung des Schulgrundstücks soll bis Anfang 2027 abgeschlossen und der Campus soll 2030 fertig sein. Dann soll der Rudersport fest in den Unterricht integriert werden. Den Realisierungswettbewerb für den Campus hat das Büro h4a Architekten aus Stuttgart gewonnen. Geplant sind 60 Klassen – von der 1. Klasse bis zur 13. Klasse Gymnasium sowie vier Vorschulklassen. Zur Zeit befindet sich auf dem Gelände allerdings noch die Wohnunterkunft Vogelhüttendeich mit 552 Plätzen für Geflüchtete.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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