Der Kinderbauernhof (Kibaho) in Kirchdorf-Süd soll einen neuen Träger bekommen, damit dieser dringend benötigte Sanierungen ausführen kann. Der WIR hat mit Gerd Horn, dem Gründer des Kibaho, über die Zukunft des Hofes gesprochen

Seit 38 Jahren gibt es den idyllischen Ort am Rande der Siedlung Kirchdorf-Süd. Tiere und Natur direkt vor der Haustür erleben: Diese praktische Umweltpädagogik macht den Kibaho in Kirchdorf-Süd einzigartig. WIR trafen Gerd Horn auf dem Gelände, um über die Zukunft des Kinderbauernhof-Vereins ebenso wie über das Erreichte zu sprechen.
Große Veränderungen stehen bevor
Auf dem Hof leben etwa 80 Tiere. Diese artgerecht zu halten wird immer schwieriger. Die Gebäude, vor allem die Tierställe, sind teilweise baufällig. Die Behörden haben immer strengere Auflagen für die Tierhaltung. Für eine Modernisierung des Hofes fehlt jedoch das nötige Budget. So konnte zum Beispiel den Hühnern keine 30 Quadratmeter große Stallfläche angeboten werden, als dies wegen der Vogelgrippe-Gefahr nötig wurde. Die Hühner mussten dann abgegeben werden.
Die Finanzierung des Bauernhofs gelingt durch Spenden und Gruppenbesuche sowie organisierte Kindergeburtstage. Wobei die Spenden insgesamt leider seit ein paar Jahren zurückgehen. Angedacht ist daher ein Wechsel des Trägers. Die „Das Geld hängt an den Bäumen“-GmbH soll ab 2026 neuer Träger werden, um die benötigten Sanierungen und Modernisierungen auf dem Hof stemmen zu können. Dieser Trägerwechsel ist allerdings noch längst nicht in trockenen Tüchern, wie alle Seiten betonen.

Gerd Horn und sein Lebenswerk
Gerd Horn leistet ehrenamtlich wertvolle Arbeit für sein Lebenswerk. Bei ihm ist eine 80-Stunden-Arbeitswoche nicht selten. Er ist ein Mann, der jeden duzt und sich nicht mit Belanglosigkeiten aufhält. Man merkt, dass ihm neben den Tieren auf seinem Hof vor allem die Kinder am Herzen liegen. Er sagt: „Wir wollen Kindern aus dem Stadtteil Tiere zeigen, die man nicht in der 6. Etage im Hochhaus halten kann.“ Dabei ist dem 70-Jährigen auch wichtig, dass der Besuch kostenfrei ist und auch die alleinerziehende Mutter mit ihren Kindern auf den Bauernhof kommen kann, um Natur und Tiere zu erleben und ein Stück Kuchen zu essen. Kindern die Beziehung zu Tieren zu ermöglichen und sie den respektvollen Umgang mit Tieren zu lehren, sind die Ziele des Kinderbauernhofs. Denn das ist im Stadtteil nicht selbstverständlich.
„Mit mir weitermachen!“, so lautet das Motto von Gerd Horn für das Jetzt und die Zukunft.

