Der Beirat tagte am 20. November 2024 im Haus der Jugend. In der Sitzung stellte sich der neue Regionalbeauftrage vor und die Hamburger Energiewerke informierten über den Stand der Fernwärmeversorgung in Wilhelmsburg
Martin Rietz ist der neue Regionalbeauftragte für Wilhelmsburg/Veddel. Er war viele Jahre Leiter des Dezernats Soziales, Jugend und Gesundheit und wurde am 17. Oktober vom Bezirksamt Hamburg-Mitte als Regionalbeauftragter eingesetzt. Er ist Nachfolger von Denise von Busch, die seit dem 1. Juli nur noch halbtags tätig ist und ihre Aufgaben in den Beiräten abgegeben hat (WIR 12.9.24). Martin Rietz versprach so oft wie möglich an den Beiratssitzungen teilzunehmen, so wie es Denise von Busch gehalten hatte. In den Sitzungen des Regionalausschusses Wilhelmsburg/Veddel werde er immer anwesend sein.
Der Beirat sucht noch neue Mitglieder
Unter dem Tagesordnungspunkt Bericht des Vorstandes kam der Vorschlag, einen Flyer über die Arbeit des Beirats für Hauswurfsendungen zu entwickeln, um neue Mitglieder zu gewinnen. Vorstandsmitglied Emre Kaya bedauerte, dass der Infostand Anfang Oktober mangels Teilnahme von Beiratsmitgliedern keinen Erfolg hatte. Er appellierte an die Mitglieder: „Wir müssen aktiv mit den Leuten reden. Wir müssen mit den Bewohner*innen in Kontakt kommen.“
Ein Besucher wollte wissen: „Bevor neue Mitglieder angeworben werden, muss vorher geklärt werden, ob der Beirat bestehen bleibt. Haben wir für nächstes Jahr die Zusage, dass der Beirat stattfindet?“ Davon gehen die Beiratsvorstände aus. Martin Rietz merkte an, dass die Frage sehr berechtigt sei, denn tatsächlich stehe der Posten zwar im Haushaltsplanentwurf, aber bewilligt sei noch nichts. Auch der Besucher beharrte auf seinen Einwand: „Wie geht es nach den Wahlen weiter? Das müssen wir im Vorwege klären.“ Nach dem Hinweis des Vorstands, dass jetzt davon ausgegangen würde, dass es weiter gehe und nicht von der Finanzierung abhängig gemacht werden sollte, meldete sich ein Besucher: „Ich habe Lust, Mitglied zu werden. Was gehört dazu?“ Philipp Holler klärte ihn darüber auf, dass man auf Wilhelmsburg wohnen müsse. Falls das nicht der Fall sei, könne man sich trotzdem immer an den Sitzungen beteiligen und die eigenen Themen einbringen.
Keine Vorstellung vom Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand. Es waren erneut keine Vertreter*innen erschienen!
Als nächstes stand auf der Tagesordnung wieder „Vorstellung Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand”, wie auch schon in der vorigen Sitzung. Da niemand vom Krankenhaus gekommen war und sich auch niemand entschuldigt hatte, wurde der nächste Tagesordnungspunkt aufgerufen: „Fernwärmeversorgung in Hamburg-Wilhelmsburg”.
Interessante Einblicke in die Wäremversorgung in Wilhelmsburg
Dörte Klose von den Hamburger Energiewerken GmbH informierte den Beirat kompetent und ausführlich über den Stand der Fernwärmeversorgung in Wilhelmsburg. Für die neueste Energiequelle, die Mitteltiefe Geothermie (s.a. WIR 24.8.22), sind inzwischen alle Genehmigungen eingeholt worden und im Frühjahr soll mit dem Bau begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2026 geplant.
Der Fortgang der Arbeiten kann in dem Projekttagebuch verfolgt werden. Am gleichen Standort können die Energiewerke sogar noch eine zweite Bohrung realisieren.
Die erste Fernwärmeleitung gab es in Hamburg im Jahre 1894, also vor 130 Jahren, nach dem Großen Brand. Auf Wilhelmsburg gibt es zur Zeit 185 Hausanschlüsse. Es sollen 450 Anschlüsse werden. Dabei ist ein Ausstieg aus der Kohle bis 2030 geplant. Ein Problem sei es, neue Flächen für erneuerbare Energie zu finden, um Wärme bereit stellen zu können, erläutert Dörte Klose.
Weitere Fernwärme-Netze auf Wilhelmsburg sind der Energiebunker, der seit 2013 nutzbar ist und die Heizzentrale unter der BUKEA in der Neuenfelder Straße. Bisher sind die Schule Fährstraße, die Weimarer und Sanitasstraße angeschlossen. Auch der Vogelhüttendeich wird angeschlossen und die Schule Zeidlerstraße bekommt im nächsten Jahr Fernwärme. Das System wird nach und nach erweitert. Das Bürgerhaus bewegt sich auf das Bunkernetz zu. Ziel ist eine Koppelung der Netze zu einem großen Wilhelmsburg-Netz. Inzwischen ist der Bebauungsplan für das Wilhelmsburger Rathausviertel genehmigt. Die Energiewerke haben die Konzession für die Versorgung der neuen Quartiere an der alten Wilhelmsburger Reichsstraße.
Auf die Frage nach der Versorgung von Einzelhäusern erteilt Dörte Klose eine Absage: „Das wurde ursprünglich auf Wilhelmsburg geplant, aber für die Einbeziehung der Einzelhäuser fehlt uns die Manpower. Wir müssen uns fokussieren. Einzelhäuser kommen nicht mehr. Die Schallgrenze für einen Anschluss liegt bei 50 KW-Anschlussleistung. Das zielt auf Mehrfamilienhäuser.
Der Topf für die Verfügungsfonds ist für dieses Jahr ausgeschöpft.
Die restlichen Mittel aus dem Verfügungsfonds für dieses Jahr erhalten der Interkulturelle Garten für ein Gewächshaus, die Künstlerin Colombina für Musiksessions in Kirchdorf-Süd und Rahime Sürücü für ein Fest im Wilden Wald.
In diesem Jahr findet keine Sitzung des Beirats für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg mehr statt.
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Warum will sich niemand zu der Entwicklung des Krankenhauses äußern. Ich möchte daran erinnern, dass das Krankenhaus Groß Sand eine gute Geriatrische Abteilung hat. In Hamburg fallen immer mehr Pflegeplätze weg ( u.a. auf Grund des Verkaufs und der damit einhergehenden Privatisierung von Pflegen und Wohnen durch den ehemaligen CDU Senat) und andererseits wird die Bevölkerung immer älter und der Anteil der Pflegebedürftigen nimmt zu. Ich denke Hamburg kann es sich nicht leisten derartige Einrichtungen zu schließen.