Queer und feministisch: Die Bücheria öffnet ihre Tore

Am 30. Juli 2022 war es endlich so weit: Die Stadtteilbibliothek „Bücheria“ feierte ihre Eröffnung mit einer bunten Party

Feierlich eingeweiht wurde die Bibliothek mit der Eröffnungsrede einer der ehrenamtlich Mitarbeitenden am Sonnabend-Nachmittag. In gemütlicher Atmosphäre lagen bereits einige Bücher zum Stöbern in der Auslage bereit und neben selbstgebackenen Kuchen wurden Designartikel, wie T-Shirts mit dem Bücheria-Logo, verkauft. Zudem konnten die Gäst:innen, gegen eine Spende, an einer Tombola teilnehmen. Auf der kleinen, improvisierten Bühne wurde die Möglichkeit für eine Open-Mic-Lesung geschaffen und am Abend trat Louise Bass mit cooler Livemusik auf.  

Doch was ist die Bücheria?

Die Bücheria ist eine Bibliothek von und für queere Menschen und Frauen. Damit wurde endlich ein Begegnungsort für Bücherbegeisterte geschaffen, die gerne in den Austausch kommen, diskutieren und sich gegenseitig empowern wollen. Die Bestandsbücher wurden teilweise gesponsert oder als Spenden gesammelt. Auch jetzt werden noch gerne Bücher als Spenden entgegengenommen. Bevorzugt auch in verschiedenen Sprachen.

Das Sortiment der Bücheria (es wächst). Foto: L.-S. Colak

Die Bibliothek befindet sich im feministischen Kulturzentrum RIA und ist jeden Mittwoch für drei Stunden, von 17.30 bis 20.30 Uhr, geöffnet. Sie lädt in zwangloser Atmosphäre zum Verweilen, Stöbern und Ausleihen ein. Wie lange die Bücher konkret ausgeliehen und verlängert werden können, ist noch im Aushandlungsprozess. Fest steht jedoch, dass die Bücher kostenfrei zur Ausleihe stehen. Zusätzlich zur Ausleihe hat das Bücheria-Team noch viele weitere Aktionen geplant. Es soll neben Schreibworkshops auch Autor:innenlesungen geben und eine Sprachvielfalt der Bücherbestände geboten werden. Zudem sind monatliche Themenschwerpunkte geplant, die sich mit alltags-feministischen Themen auseinandersetzen. Weitere Ideen sind eine Kinder- und Jugendbücherecke und kostenlose Kinderbetreuung.

Das Bücheria Team-besteht aus ehrenamtlichen Aktivist:innen, die sich mit Themen wie Feminismus, Diversität und auch Antirassismus beschäftigen.

Wie kam es zur Bücheria?

Das Projekt wurde vom Freundeskreis der HFBK mit einer Förderung von 2.500 Euro empfohlen. In einer zweiten Antragsrunde wurde im Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg darüber debattiert. Nach einer Präsentation des Projektes wurde erstmal eine Förderung von 1.500 Euro genehmigt. In einer dritten Antragsrunde, hat sich die Jury des Ausschusses für Stadtteilkultur Hamburg-Mitte schließlich auf eine Teilbewilligung von 1975 Euro geeinigt.

Zur Eröffnung mit Tombola und Design-Shirts.
Foto: L.-S. Colak

Eine Win-Win-Situation für den Stadtteil

Die Bücheria bietet die Möglichkeit, eine queere und intersektional gedachte Form des Feminismus auf lockere Art zu vermitteln. Sie sieht sich als „Safespace“ für alle Menschen, die im Alltag auf Grund ihrer Sexualität oder ihres Gender Diskriminierung, Sexismus oder eine Form von Feindlichkeit erfahren müssen.

Die Bücheria plant zusätzlich weitere Kooperationen mit den Bücherhallen oder auch der Buchhandlung Lüdemann.

Kontakt ist per Mail an buecheria-wilhelmsburg@riseup.net möglich oder über den Instagram-Account @buecheria_wilhelmsburg.

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Liza-Shirin Colak

Liza-Shirin Colak schreibt als jüngstes WIR-Mitglied besonders über Stadtteilentwicklung, Nachhaltigkeit und lokale Insel-Insider.

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