Lesetipps für die Winterzeit

WiWaWinterwald am Ernst-August-Kanal. Foto: Waldretter

Verwicklungen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet

Dem Holländer braucht man nichts zu erklären, der findet den Weg allein

Marianne Groß. Auf der Sandbank „de Hond“ in der Emsmündung liegt eine Leiche. Ein holländisches Patrouillenboot nimmt sie auf bevor die Flut kommt und bringt sie nach Delfzijl in den Niederlanden. Damit sind die Verwicklungen vorprogrammiert. Denn bis heute ist der Grenzverlauf zwischen Deutschland und den Niederlanden im Dollart und in der Emsmündung völkerrechtlich nicht festgelegt. Kommandeur Henk van de Wal sträubt sich lange, den Leichnam an Deutschland zu übergeben.

Es stellt sich heraus, dass der Tote Mitglied eines Wattführertrios war, das gemeinsam Pionierarbeit im Erkunden neuer Routen geleistet hat. Sie haben sämtliche Inseln des Wattenmeeres zu Fuß erreicht außer Borkum. Aber jetzt waren die Umstände günstig, diese Lücke zu schließen. Es war Nipptide, der Wind Ost vier, Niedrigwasser bis 18 Uhr. Aber Aron geht nicht mit. Peter und Klaus gehen allein los. Klaus schafft die Durchquerung des gefährlichen Priels nicht. Peter kommt allein zurück.

War es ein Unglück? Wieso ist der Tote auf „De Hond“ gestrandet? Die Sandbank liegt entgegen der Strömung. Da die offiziell Zuständigen auf beiden Seiten der Grenze sich nicht einig werden, setzt die Bundespolizei See in Cuxhaven ihren besten Mann, Liewe Cupido, genannt der Holländer, inoffiziell auf den Fall an.

Ein spannender Roman mit einem überraschenden Ende. Eine Landkarte im Inneren des Umschlags hilft bei der Orientierung.

Mathijs Deen „Der Holländer“, ISBN 978-3-86648-674-4,
gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 272 Seiten, 20 Euro

Kriegsendphasenverbrechen

Kirsten Boie schreibt in ihrem neuen Jugendroman von einer wahren Begebenheit, der „Penzberger Mordnacht“. Zwei Tage vor dem Einmarsch der amerikanischen Armee ermordeten Wehrmacht und „Werwolf“ 16 Bürger:innen wegen „Hochverrat“

Hermann Kahle. „Dunkelnacht“ ist neben „Heul doch nicht, du lebst ja noch“ und „Vorbei ist eben nicht vorbei“ eins von drei Jugendbüchern, in denen sich Kirsten Boie mit der Kriegs- und Nachkriegszeit beschäftigt.

Die Penzberger Mordnacht hat es tatsächlich gegeben. Kirsten Boie hat sie genau recherchiert, sie nennt alle Opfer und Täter bei ihrem Namen. Nur die drei jugendlichen Hauptpersonen, die die letzten Kriegstage vor dem Einmarsch der Amerikaner in den Ort erleben, sind frei erfunden: Der fanatische Jungnazi Gustl und Mitglied einer „Werwolf“-Gruppe, der unbeirrt an den Endsieg glaubt; Schorsch, dessen Vater, der Polizeimeister des Ortes, schon anfängt, Akten zu vernichten, um seine Haut zu retten, und Marie, Tochter des vorsichtigen sozialdemokratischen Schlachters, in die die beiden Jungen verliebt sind.

Die drei verfolgen mit wachsendem Entsetzen die furchtbaren Geschehnisse, die sich in den anderthalb Tagen in Penzberg abspielen: Eine Gruppe von örtlichen Sozialdemokraten übernimmt nach einer Radionachricht der „Freiheitsaktion Bayern“ über das Ende des Krieges die Macht im Rathaus, um die Stadt friedlich den Amerikanern zu übergeben. Die Nachricht war verfrüht. Eine durchziehende Wehrmachtseinheit lässt alle sieben Männer auf Befehl des Gauleiters erschießen. Und in der darauffolgenden Nacht holt der Werwolf-Mob weitere des „Volksverrats“ Verdächtige aus ihren Häusern und hängt sie an Bäumen quer durch den Ort auf.

Das Buch liest sich wie das Skript für ein Radio-Feature: Über jedem der kurzen Kapitel stehen Ort- und Zeitangabe und die Namen der auftretenden Personen. Kurze Dialoge wechseln sich mit Situationsbeschreibungen ab, alles in der Gegenwart erzählt, oft in knappen Sätzen und Satzfetzen. An einigen Stellen des Buches meldet sich die Erzählerin mit Kommentaren selbst zu Wort. Vor allem in dem kleinen Kapitel „Der Hintergrund“, in dem eine kurze Geschichte des Zweiten Weltkriegs eingefügt wird. Mit dieser protokollähnlichen Präzision und dem hohen Erzähltempo nimmt die dramatische Geschichte die Leser:innen unweigerlich gefangen. Man kann „Dunkelnacht“ nicht zwischendurch beiseite legen.

Kirsten Boie, die die erwähnten drei Bücher auch aus Sorge vor dem zunehmenden Rechtsradikalismus geschrieben hat, hat bei ihren jungen Leser:innen oft eine große Unkenntnis über diese Zeit erlebt. „Dunkelnacht“ erfüllt also auch eine Aufklärungsfunktion. Neben dem „Hintergrund“-Kapitel hat das Buch ein Nachwort über die Stadt Penzberg und einen ausführlichen Anhang mit der Liste der Opfer der Penzberger Mordnacht und mit Erklärungen der Begriffe und historischen Ereignisse, die in der Geschichte eine Rolle spielen. Kirsten Boie wurde für „Dunkelnacht“ mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 ausgezeichnet.

Kirsten Boie, Dunkelnacht, Oetinger, 112 Seiten, 13 Euro

Drei Morde – einer aus Versehen

Auch im vierten Hamburg-Krimi von Regine Seemann hat der Fall, in dem die beiden Kommissarinnen Brandes und Kurtoglu ermitteln, eine reale Vorgeschichte

Hermann Kahle. Der titelgebende Friedhofsengel führt etwas in die Irre. Er spielt nur eine kleine Nebenrolle in einer Szene auf dem Ohlsdorfer Friedhof, in der die Polizist:innen der Mordbereitschaft 5 undercover eine Engelführung mimen.

Die beiden Kommissarinnen Banu Kurtoglu und Stella Brandes stehen vor einem Rätsel, als kurz hintereinander zwei ältere Frauen erschossen werden – die eine vor einem Edelrestaurant, die andere bei einer Hochzeitsgesellschaft direkt vor der Kirche. Es gibt scheinbar kein Motiv und die Ermittlerinnen können auch keine Verbindung zwischen beiden Frauen finden, außer dass sie gleich alt sind und sich sehr ähnlich sehen.

Erst als eine weitere Frau, Lisa Borgstedt, offenbar entführt wird, ergibt sich ein Muster. In eingeschobenen Kapiteln muss Lisa ihrem Kidnapper ihre tragische Lebensgeschichte erzählen. Von da an wissen die Leser:innen mehr und sind der Polizei um eine Nasenlänge voraus. Das Ganze geht nicht gut aus, es wird aufgeklärt, warum ein Mord aus Versehen geschah, und endet in einer höchst ungewöhnlichen Verfolgungsjagd durch die Fischbeker Heide.

„Friedhofsengel“ ist der vierte Hamburg-Krimi der Wilhelmsburger Lehrerin Regine Seemann um ihre beiden Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoglu. Auch dieser spannende Krimi hat wieder eine reale dunkle Vorgeschichte im Hintergrund, in diesem Fall die Geschichte einer christlichen Sekte und deren politischem Umfeld. Und nebenbei wird auch das Privatleben von Stella und Banu weitergesponnen. Leser:innen der ersten drei Bände „Falkenberg“, „Elbleichen“ und „Alsterschwan“ finden gute alte Bekannte wieder, aber auch Erstleser:innen finden sich schnell in die Alltagsfreuden und -nöte der beiden hinein.

Regine Seemann: Friedhofsengel, Gmeiner-Verlag, 309 Seiten, 13 Euro

Zwischen Angst, Selbsttäuschung und Entschlossenheit

Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Der Februar 1933 wurde für Schriftsteller:innen und Journalist:innen in Deutschland zum Schicksalsmonat. Nur diese vier Wochen brauchten die Nationalsozialisten, um die so reiche, lebendige, kreative Literaturszene der Weimarer Zeit zu zerstören

Sigrun Clausen. Joseph Roth, der österreichische, in Berlin lebende Schriftsteller, der ein knappes halbes Jahr zuvor mit großem Erfolg seinen Roman „Radetzkymarsch“ veröffentlicht hat, sieht genau, was kommen wird. Schon am Morgen des 30. Januar packt er seinen Koffer und nimmt den Zug nach Paris. Von dort schreibt er an Stefan Zweig: „Inzwischen wird es Ihnen klar sein, daß wir großen Katastrophen zutreiben. Abgesehen von den privaten – unsere literarische und materielle Existenz ist ja vernichtet – führt das Ganze zum neuen Krieg. Ich gebe keinen Heller mehr für unser Leben. Es ist gelungen, die Barbarei regieren zu lassen. Machen Sie sich keine Illusionen. Die Hölle regiert.“

In seinem Buch „Februar 33. Der Winter der Literatur“ beschreibt Autor Uwe Wittstock, wie die Verfolgung von Schriftsteller:innen und Intellektuellen unmittelbar nach Hitlers Machtübernahme einsetzt und wie die einzelnen Menschen in den rund sechs Wochen danach darauf reagieren. Es sind biografische Schilderungen, die hauptsächlich auf zum Teil unveröffentlichtem Archivmaterial wie Briefen, Tagebüchern, Notizen und Textfragmenten basieren. Wittstock nähert sich mit ihrer Hilfe vorsichtig den Überlegungen und Gefühlen, Zweifeln, (Fehl-)Einschätzungen und Entscheidungen vieler uns bis heute gut bekannter Wort-Künstler:innen und Engagierter jener Zeit an.

Wir begegnen Schriftsteller:innen wie Erich Maria Remarque, Ricarda Huch, Alfred Döblin oder Vicky Baum, Lyriker:innen wie Mascha Kaléko und Gottfried Benn, Journalist:innen wie Gabriele Tergit, Rudolf Olden, Theodor Wolff oder Egon Erwin Kisch, dazu politischen Aktivist:innen, Verlegern und Künstler:innen wie Carl v. Ossietzky und Erich Mühsam, George Grosz, Therese Giese und Erika Mann (das ist nur eine kleine Auswahl). Sie alle werden durch die Nazis vor einen Um- und Abbruch ihrer bisherigen Lebenslinien gestellt. Gehen oder bleiben? – das ist für viele die Hauptfrage. Sie müssen einschätzen: Wie gefährlich ist die Lage wirklich? Will ich bleiben und Widerstand leisten? Um welchen Preis? Oder bleiben und mich anpassen? Wohin kann ich überhaupt fliehen? Wie bezahle ich das? Was ist mit meinen Angehörigen, Familie und Freund:innen? Wer bin ich noch, wenn ich nicht mehr schreiben, nicht mehr publizieren kann? Wenn ich nicht gelesen werde? Viele der Betroffenen geraten binnen weniger Wochen in ideelle Existenzkrisen und/oder materielle Existenznot.

Das Buch schildert die Tage vom 28. Januar („Der letzte Tanz der Republik“) bis zum 15. März 1933 („Der Anblick dieser Hölle“). Jeder dieser Tage stellt ein Kapitel dar. Die äußeren Ereignisse werden mit den Reaktionen und Handlungen der Betroffenen verschränkt. Es entsteht ein sehr dichtes Bild der Zeit, die Atmosphäre, die in jenen Tagen geherrscht haben muss, wird extrem spürbar. Beim Lesen fiebern wir mit den Handelnden, den Getriebenen mit, auch dann, wenn wir den Ausgang dieser Lebensgeschichten bereits kennen.

Obwohl es immer ein Sachbuch bleibt – ein sehr literarisches Sachbuch eben – kommen wir Thomas Mann, Bertold Brecht, Else Lasker-Schüler oder Carl Zuckmayer für Augenblicke ganz nah. Uwe Wittstock schafft das, ohne die Personen zu vereinnahmen oder sich auf ihre Kosten in eigenen Gefühlswallungen zu ergehen. Auch ist das Buch nie sensationslüstern oder in der Art von Spannungsliteratur („Schaffen sie es noch rechtzeitig zu fliehen oder nicht?“) geschrieben.

Nein, es ist am Ende ein unendlich trauriges Buch. Es führt uns einen menschlichen, intellektuellen und literarischen Aderlass vor Augen, von dem ich glaube, dass er bis in die Gegenwart fortwirkt. Der Nationalsozialismus in Deutschland hat auch an dieser Stelle Lücken gerissen, die bis heute klaffen. Gerade in diesen Zeiten, in denen wir einer neuen Militarisierung des Denkens entgegensteuern, wird das spürbar.

Übrigens muss mensch kein:e Kenner:in jener Literatur- und Intellektuellenszene (und auch kein:e Literaturwissenschaftler:in) sein, um das Buch mit Gewinn lesen und verstehen zu können – ganz im Gegenteil! Alle darin vorkommenden Personen werden en passant mit ihrer Biografie und ihrem Werk vorgestellt, was dem Erzählten eine geschickt eingewobene weitere Ebene hinzufügt.

Uwe Wittstock, Februar 33. Der Winter der Literatur, München 2021, Verlag C. H. Beck, 24 Euro

Exotik, Wärme und eine Prise Spannung

„Die Passage nach Maskat“ von Cay Rademacher ist ein echter Schmöker für lange Winterabende

Sigrun Clausen. Von der französischen Hafenstadt Marseille über Port Said in Ägypten durch den Suezkanal bis nach Maskat, Hauptstadt von Oman, führt im Sommer 1929 die Reise des Ozeanliners „Champollion“. An Bord eine illustre Reisegesellschaft, repräsentativ für die soziale Zusammensetzung der 1920er Jahre, fein säuberlich sortiert nach 1. Klasse, 2. Klasse, 3. Klasse.
In der 1. Klasse, gemeinsam mit seinen wohlhabenden Hamburger Schwiegereltern (deren Reichtum auf mehr oder minder dubiosen Handelsgeschäften mit aller Welt fußt), seiner Frau Dora und seinem Nazi-Schwager, reist der Fotograf Theodor Jung; ein seelisch Versehrter des Ersten Weltkriegs, der auf dem Wasser ständig mit Todesangst kämpft, weil er als Marinesoldat in einem U-Boot abgeschossen wurde. Mit von der Partie ist auch der junge, ehrgeizige Prokurist der schwiegerväterlichen Firma, der es sowohl auf Jungs Frau als auch auf das Firmenerbe abgesehen hat.

Eine üble Gemengelage also, in der dann, zwei Tage nach dem Ablegen in Marseille, Dora auf der „Champollion“ spurlos verschwindet. Besonders schlimm: Alle um Theodor Jung herum behaupten, seine Frau sei nie auf dem Schiff gewesen. Eine Verschwörung, die den verzweifelten Ehemann wiederholt an seinem Verstand zweifeln lässt. Letztlich aber bleibt er unbeirrt: Er ist überzeugt, dass Dora entführt wurde, und also noch am Leben ist, und beginnt sie zu suchen.

Das ist die eigentliche Krimihandlung. Sie dient im Grunde nur als strukturierender Erzählfaden, an dem entlang Cay Rademacher mit viel Fabulierlust eine Art internationales Gesellschaftspanorama der sogenannten Goldenen Zwanziger aufblättert – von der reichen, lesbischen Lady aus England über die verruchte Berliner Nackttänzerin, einen diebischen Anwalt aus Rom und einen amerikanischen Ingenieur auf der Suche nach Ölvorkommen in Oman bis hin zur kokainsüchtigen Schwiegermutter, einem in Schmuggelgeschäfte verwickelten Ersten Offizier sowie der Kabinenstewardess mit traurigem Schicksal und dem Berliner Großverbrecher, der mit ganz eigener Mission in der 3. Klasse reist.
Auch das geografische Panorama – die Passage durch den Suezkanal beispielsweise oder die Fahrt über das Rote Meer – wird farbig gemalt; sogar einen Besuch der Ausgrabungsstätten im Tal der Könige in Ägypten, am Grab Tutanchamuns, inklusive eines Treffens mit dem berühmten Archäologen Howard Carter, malt uns Cay Rademacher aufs Schönste aus.

Wer Freude am Eintauchen in historische Szenerien und an wohldosierter Spannung hat, wird mit diesem gut geschriebenen und sorgfältig recherchierten Buch angenehme Stunden auf dem Sofa verleben.

Cay Rademacher, Die Passage nach Maskat, Verlag Dumont, 22 Euro

Die Kriegerin

Helene Bukowski erzählt in ihrem Roman die Geschichte zweier Frauen, die durch das Schicksal immer wieder zusammenfinden

Liza-Shirin Colak. Lisbeth ist Floristin und ehemalige Soldatin. Eines Tages beschließt sie, dass das Leben so nicht mehr weitergehen kann. Sie fährt ans Meer, den Ort ihrer Kindheit, und lässt Familie, Job und ihre alte Heimat Berlin abschiedslos zurück. Dort angekommen trifft Lisbeth die Kriegerin: eine ehemalige Kameradin aus ihrer Zeit bei der Bundeswehr. Sie verbringen gemeinsame Zeit im Bungalow an der Ostsee, erinnern sich an die vergangenen Tage, träumen gemeinsam und sammeln Steine am Meer, um den Traumata der Vergangenheit zu entkommen. Lisbeth entscheidet sich für ein Leben am Meer und es gelingt ihr zunächst, die alten Wunden zu vergessen.
Das Schicksal führt Lisbeth und die Kriegerin immer wieder zusammen. Wo die Kriegerin immer mehr verhärtet, wird Lisbeth immer weicher. Bis zu dem Punkt, als die gemeinsamen Träume aufhören und auch der Kontakt zwischen den beiden Frauen abbricht.
Was ist der Kriegerin widerfahren? Welche Spuren hat der Krieg dieses Mal hinterlassen? Lisbeth begibt sich auf die Suche nach ihrer Freundin.

Die Geschichte zeigt, welche Spuren der Krieg hinterlässt, wie Gewalt und Gefühllosigkeit das Leben zweier Frauen geprägt und zerstört hat. Einfühlsam beschreibt die Autorin, welches Leid die Seele beschwert und auch, auf welche Weise sich das Unterdrücken von Traumata äußern kann. Verletzlichkeit ist dabei der größte Feind.

Die Kriegerin, Helene Bukowski, 248 Seiten, Blumenbar Verlag 2022, 23 Euro


Buch-Empfehlungen aus der Bücherhalle Wilhelmsburg

Ausgesucht von Lena Damman

Romane

Noll, Ingrid: Tea Time
ISBN 9783257072143
Sechs junge Freundinnen gründen den Klub der Spinnerinnen, jeweils mit ihrer ganz eigenen Macke. Als Nina ihre Handtasche verliert tritt der Finder Andreas Haase in ihr Leben. Doch der gibt sich nicht mit dem üblichen Finderlohn zufrieden und löst eine gefährliche Kettenreaktion aus, bei der Nina auf die Unterstützung ihrer Klubschwestern angewiesen ist.

De l’Horizon, Kim: Blutbuch
ISBN 9783832182083
Die non-binäre Erzählperson muss sich in komplizierten Herkunftsstrukturen verorten. Als die Großmutter an Demenz erkrankt, beginnt die Erzählfigur die eigene Vergangenheit in Frage zu stellen und begibt sich bei der Erforschung der Lücken auf die Suche nach der nicht tradierten weiblichen Verwandtschaftslinie. Deutscher Buchpreis 2022!

Towles, Amor: Lincoln Highway
ISBN 9783446274006
Die Brüder Emmet und Billy, vaterlos und heimatlos, wollen sich auf den Weg nach Kalifornien machen, um die Mutter zu finden. Als zwei Geflohene, die Emmet aus dem Jugendgefängnis kennt, die beiden drängen, mit nach New York zu kommen, begeben sich die vier auf ein gefährliches Abenteuer.

Schumacher, Claudia: Liebe ist gewaltig
ISBN 9783423290159
Juli wächst in einer Vorzeigefamilie auf. Doch hinter verschlossenen Türen erlebt sie einen patriarchalen und gewalttätigen Vater. Über drei Jahrzehnte begleiten wir Juli auf ihrem Weg der Befreiung und Zurückgewinnung des eigenen Lebens.

Hansen, Dörte: Zur See
ISBN 9783328602224
Seit 300 Jahren lebt Familie Sander auf einer kleinen Nordseeinsel. Innerhalb eines Jahres ändert sich das Leben von Hanne und ihren drei Kindern drastisch.

Sachbücher

Altarriba, Eduard: Was ist Krieg?
ISBN 9783407758712
Dieses Kindersachbuch erläutert Ursachen und Folgen von Kriegen und vermittelt in illustrierter Form Fakten über u.a. Kriegsformen, Militärmächte oder Technologie. Auch für Erwachsene geeignet! Ab 10 Jahren.

Köller, Kathrin; Schautz, Irmela: Queergestreift: alles über LGBTIQA+
ISBN 9783446272583
Ein gelungener Einstieg in die Thematik, unterstützt durch tolle Illustrationen und Erfahrungsberichte aus den Lebenswelten queerer Menschen.

Ogette, Tupoka: Und jetzt du: rassismuskritisch leben ISBN9783328602187
In diesem Arbeitsbuch unterstützt die Autorin des Bestsellers exit RACISM die Leser:innen mit konkreten Anleitungen dabei, Alltagsrassismus wie auch institutionellen Rassismus zu reflektieren und zu überwinden.

Kinderbücher

Hunter, Erin: Reißende Flut (Panda Kingdom, Band 1)
ISBN 9783505150258
Ein neues Abenteuer der Warrior Cats-Schöpferin! Das Panda Kingdom wird von Bambusknappheit bedroht und drei Pandas sind auserkoren ihren Lebensraum zu retten. Ab 10 Jahren.

Riordan, Rick: Tochter der Tiefe
ISBN 9783551557551
In dem neuen Buch des Percy Jackson Autors können sich Fantasy-Fans jetzt in das Reich von Kapitän Nemo begeben. Ab 12 Jahren.


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