Der Stadtteilbeirat Veddel tagte am 29. April im AWO-Seniorentreff, der Quartiersbeirat Reiherstieg am 6. Mai in der Honigfabrik und der Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg am 7. Mai 2025 im Haus der Jugend Wilhelmsburg
Veddel Brücke – Start des Wettbewerbsverfahrens
Diese Brücke, die den Veddeler Norden mit dem Grasbrook verbinden wird, soll beide Stadtteile befruchten. Die Fuß- und Radwegebrücke wird mit 110 Metern Länge die DB-und die S-Bahngleise mit den Oberspannungsleitern „überstrecken“. Bianca Penzlien von der HafenCity Hamburg GmbH stellte im Stadtteilbeirat Veddel am 29. April den Stand der Planungen vor. Jetzt beginnt das Wettbewerbsverfahren. Zuerst werden acht Planungsbüros eingeladen. Von den Ergebnissen werden wenige Entwürfe in die endgültige Planung aufgenommen. Das Wettbewerbsverfahren wird durch einen Bürger*innenrat begleitet, für den man sich bis zum 30. Juni 2025 bewerben kann (s. u.). Hinzu kommt eine Feedback-Tour, in der Bewohner*innen befragt werden, deren Meinung und Wünsche noch nicht erfasst wurden, z. B. Jugendliche. Die Ergebnisse der Bürger*innenbeteiligung fließen in die Entscheidungsfindung über die Gestaltung der Brücke ein.

Das bisherige Konzept sieht einen drei Meter breiten Fußweg und einen vier Meter breiten Radweg vor, der an die Radroute 10 angebunden wird. Aber die Planung der Brücke ist nicht einfach. Eine Herausforderung sind die Stützen, die zwischen den Gleisen und den vorhandenen Straßen platziert werden müssen.
Und wie kann der Höhensprung zwischen dem Grasbrook und der Veddel mit mehr als 10 Metern überwunden werden? Im Veddeler Norden ist der Platz sehr begrenzt. Hier sieht das bisherige Konzept eine Spindellösung vor: ein schlankes Bauwerk mit einer Treppe und und einer gewendelten Rampe. Um barrierefrei zu sein, darf die Rampe höchstens sechs Prozent Steigung haben.
Den Hinweis aus dem Beirat, dass es dort mindestens zwei Fahrstühle geben müsse, damit immer einer funktioniere, beantwortete Bianca Penzlien, gelinde gesagt, überraschend: Es sei gar kein Fahrstuhl vorgesehen, da diese oft defekt seien. Die Reaktion aus dem Beirat auf diese verquere Logik kam deutlich: „Das ist eine unglückliche Idee, auch eine Rampe ist eine Barriere und eine Treppe ohnehin. Den Verzicht halte ich für falsch!“
In der Veranstaltung war deutlich Skepsis zu spüren, ob die Veddel durch die Anbindung an den neuen Stadtteil Grasbrook gewinnen würde. Da der Grasbrook autofrei werden soll, wird auch befürchtet, dass auf der Veddel das Parkproblem noch größer würde.
Eine positive Nachricht meldete Nicole de Temple vom Bezirksamt Hamburg-Mitte am 12. Mai an den Stadtteilbeirat. Der Wunsch aus dem Beirat nach einer Tischtennisplatte wurde erfüllt. Am 8. Mai wurde diese beim Spielplatz Wilhelmsburger Straße aufgebaut.
Bewerbung für den Bürger*innenrat bis zum 30. Juni 2025 unter: Bewerbungsbogen Bürger:innenrat Brücke Veddel oder hier (Seite 1, Seite 2) herunterladen, ausfüllen und an HafenCity Hamburg GmbH, Osakaallee 11, 20457 Hamburg schicken. Bis zu 10 Veddeler*innen können an den Sitzungen und Besprechungen teilnehmen.
Ärztliche Versorgung auf Wilhelmsburg

Der Quartiersbeirat Reiherstiegviertel hatte zu der Sitzung am 6. Mai in der Honigfabrik Herrn Dr. Jochen Kriens von der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KV HH) eingeladen. Ein Grund für die Einladung war wohl die Unzufriedenheit der Wilhelmsburger*innen mit der ärztlichen Versorgung. Insbesondere fehlen gefühlt Kinderärzt*innen und Gynäkolog*innen. Dr. Kriens erläuterte, dass die KV keine Ärzt*innen zur Niederlassung zwingen könne. Praxen könnten nicht „nach Gutdünken umgepflanzt“ werden. Grundsätzlich sei Hamburg gut versorgt, auch Wilhelmsburg. In Wilhelmsburg gebe es 24 Einzelpraxen, fünf Gemeinschaftspraxen, sechs Doppelpraxen und zwei Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Unterversorgung gebe es eher im Hamburger Osten.
Die Bedarfsplanung, wieviele Fach-Ärzt*innen in einer bestimmten Region für eine bestimmte Anzahl von Menschen gebraucht werden, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen, stammt aus der Mitte der 1980er Jahre.
Was macht eigentlich die Freiwillige Feuerwehr (FF)?
Nach Dr. Kriens erzählte Lennard Lucius, Wehrführer und Feuerwehrmann aus Leidenschaft bei der FF Hamburg-Wilhelmsburg, begeistert über sein Ehrenamt bei der FF. Er war schon in der Jugendfeuerwehr. Neben ihren Aufgaben, Feuer zu löschen, Keller auszupumpen usw. beteiligen sich die Feuerwehrleute auch bei Straßenfesten. In Hamburg sind die Berufsfeuerwehren (BF) und die FF etwa gleich stark mit jeweils circa 3.000 Mitgliedern. In ganz Deutschland gibt es mehr Freiwillige als Berufsfeuerwehren. Die Feuerwehren in Hamburg unterstehen dem Innensenator. In Kirchdorf gibt es eine Jugendfeuerwehr, in die Kinder ab zehn Jahren eintreten können. Lennard Lucius bat den Beirat, den Stadtteil attraktiv zu gestalten, damit mehr Leute hier blieben und sich in den FF engagierten.
Er übergab dann das Wort an seinen Kollegen, Gabriel Altenhofen Marzinko, der den neuen Förderverein der FF Wilhelmsburg vorstellte. Der Förderverein hat sich die Aufgabe gestellt, Veranstaltungen für die Gesellschaft und die Nachbarschaft zu organisieren sowie die Ausbildung einer Gemeinschaft zu fördern, um sicherzustellen, dass Trainingsmöglichkeiten, -orte und zusätzliches Equipment akquiriert werden können.
Die FF Kirchdorf ist dabei, bis Ende des Jahres eine Minifeuerwehr für 5- bis 12-Jährige zu gründen.
Neue Sponsor*innen gesucht und Vorstellung der Lokalen Vernetzungsstelle Prävention Wilhelmsburg und Q8 Wilhelmsburg – Quartiere bewegen
In der Begrüßung am 7. Mai verkündete Philip Holler, Vorsitzender des Beirats für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg, die schlechte Nachricht, dass die Firma Mankiewicz Gebr. & Co. den Verfügungsfonds ab dem nächsten Jahr nicht mehr sponsert. Es müssen neue Geldgeber*innen gefunden werden.

Auch zu dieser Beiratssitzung waren Gäste eingeladen. Elma Adedeji stellte die Lokale Vernetzungsstelle Prävention Wilhelmsburg vor. In Hamburg-Mitte ist dies die vierte Vernetzungsstelle, die sich für den Aufbau von Strukturen zur Vernetzung von Angeboten, Dienstleistungen und Einrichtungen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention einsetzt, und zwar vor allem in Quartieren mit sog. Mehrfachbelastungen. Also dort, wo es den Menschen nicht so gut geht.
Es ist keine Gesundheitsberatung, sondern es geht darum, Ärzt*innen und Bewohner*innen zu vernetzen. Es werden Angebote für gesundheitliche Vorsorge gemacht, damit es gar nicht erst zu Krankheiten oder Verletzungen kommt. Das sind z. B. Ernährungstipps und Kochkurse oder Bewegungsangebote wie Fahrradfahren oder Schwimmen lernen. Dafür stehen 10.000 Euro in diesem Jahr zur Verfügung. Für einen großen Stadtteil wie Wilhelmsburg ist das wenig und muss vielleicht noch aufgestockt werden.
Die Lokale Vernetzungsstelle Wilhelmsburg ist angedockt an das Stadtteilbüro Wilhelmsburg-Ost in der Thielenstraße 11. Sprechzeiten sind in Planung.
In Georgswerder kümmert sich Agathe Bogacz um die Menschen. Die Einrichtung Q8 Wilhelmsburg – Quartiere bewegen der Stiftung Alsterdorf soll die Teilhabe von Menschen im Quartier fördern. Ein großes Thema ist dabei das Wohnen.
Agathe Bogacz ist viel unterwegs und befragt die Menschen, auch an der Haustür, was sie beschäftigt. Sie gibt die Stadtteilzeitung Georgswerder Blick heraus und plant das Georgswerder Stadtteilfest (in diesem Jahr am 4. Juli bei der Schule Rahmwerder Straße) mit. Für das Künstlerhaus muss ein neues Konzept entwickelt werden. Nach der Sanierung des Altbaus der Schule, die unter Denkmalschutz steht, wollen die Künstler*innen wieder einziehen. Geplant ist auch ein kleines Café namens Onkel Georg, in dem es auch einen Beratungsraum geben wird.