Hyperlokale Aussichten

Liebe Leser*innen,

Für uns ist das alles nicht wirklich neu, waren WIR doch bereits im Dezember 2023 an unterschiedliche Geheimpläne für die weitere Nutzung des Towers gelangt (WIR 15.12.23). Visualisierung: H. Kahle

auch als Stummel wirft der „Elbtower“ weiterhin seinen langen Schatten auf Wilhelmsburg. WIR haben uns mit dem Thema von Beginn an (z. B. WIR 19.4.22 oder WIR 14.12.22) beschäftigt; Planungen, Baubeginn und Baustopp (WIR 15.11.23) kritisch verfolgt. Das hat auch die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion der Linkspartei, Heike Sudmann, getan – auf politischer Ebene. Am 11. April war sie im Bürgerhaus Wilhelmsburg zu Besuch und hat spannend und gut verständlich von ihrer Auseinandersetzung mit dem Projekt in den vergangenen vier Jahren berichtet. Detailliert hat sie noch einmal sämtliche Planungs- und Vertragsfehler, persönliche Verstrickungen, juristische und verwaltungstechnische Fehlentscheidungen sowie die wirtschaftliche und finanzielle Schlamperei des Verfahrens dargelegt.

Wie es nun weitergeht mit der Bauruine, das wusste auch Heike Sudmann (noch) nicht. Das Gebäude muss in irgendeiner Form umgebaut werden, so dass es genutzt werden kann – alles andere wäre eine Verschwendung von Ressourcen (Rohstoffe und graue Energie, die bereits für den Stummel verbaut wurden). Danach muss es für die Allgemeinheit nutzbar sein, für soziale und kulturelle Zwecke, muss Räume für die Hamburger*innen bieten.

Wie diese Nutzung aussehen könnte, darüber hat sich die „AG Ost“, ein Zusammenschluss von Kulturschaffenden, Gewerbetreibenden, Vereinen und anderen Einrichtungen aus dem Hamburger Osten, bereits ausgiebig Gedanken gemacht. Am 6. April hatte sie zur Eröffnungsfeier für die „performative Übernahme“ des Elbtowers eingeladen. WIR wünschen Ihnen viel Spaß mit dem Bericht „Weggegangen, Platz vergangen“.

Am 4. April waren WIR zu einem weitaus erfreulicheren Ereignis eingeladen: Der Bürger*innen-Sender TIDE feierte 20. Geburtstag und hatte den WIR als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Thema „Was macht Journalismus professionell?“ gebucht. Es wurde eine sehr interessante Veranstaltung, die uns vielfältige Sichtweisen auf unser Tun als Hyperlokal-Zeitung eröffnete. Zugleich war die Einladung zu der Fachdiskussion auch eine schöne Anerkennung unserer Arbeit. Lesen Sie hierzu gern unser Veranstaltungsresümee „WIR sind Profis“.

Ihre Redaktion

Die nächste Hauptausgabe erscheint am 15. Mai 2024.
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Sigrun Clausen

Wenn sie nicht am Nachbarschreibtisch in ihrer Schreibstube arbeitet oder in der Natur herumlungert, sitzt sie meist am Inselrundblick. Von ihm kann sie genauso wenig lassen wie von Wilhelmsburg.

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