Myzel-Workshop MYCO+ in den Zinnwerken

In der Pilzstube#2 ging es für die Teilnehmer*innen in die Praxis. Die gefertigten Vogelhäuser und Handyhalter konnten mit nach Hause genommen werden

Dass Myzele der größte unterirdische Teil der Pilze sind und was in den Zinnwerken in Kooperation mit der HafenCity Universität erforscht werden soll, berichteten WIR im Januar (WIR 15.1.25). Jetzt folgten mit der Pilzstube#2 (Einladung: WIR 27.2.25) am 27. März 2025 praktische Erfahrungen.

Auf einer Wasserfläche schwimmen sternförmige Teile aus Myzelbaustoff mit Grasbewuchs.
Nisthilfe für Wasservögel. Foto: Zinnwerke

Für alle, die bei der ersten Pilzstube nicht dabei waren, erläuterte Martha Starke, Projektleiterin bei den Zinnwerken, welche Möglichkeiten Myzele als leichte Baustoffe bieten: „Sie lassen sich zu fest verpressten Platten formen oder zu lederartigen Matten. Myzel schwimmt und kann etwas tragen. Diese Eigenschaft kann für Trittsteine auf oder unter Wasser genutzt werden. Sie können tragende Elemente bilden und Myzelplatten sind gute Schallabsorber. Sie können zu leichten Fahrradhelmen geformt werden oder zu Lampen und Schalen und lassen sich einfärben. Die Einsatzmöglichkeiten sind unendlich.“

Ein Vogelhaus aus Myzel mit einem Holzdach. Davor ein kleiner Blumenstrauß. Rechts eine Glasröhre mit Substrag
Ein fertiges Vogelhaus mit einem Holzdach als Regenschutz.
Foto: M. Groß

Um solides Material zu produzieren wird eine sterile Umgebung benötigt. Bei den Zinnwerken wird dazu demnächst ein alter Getreidetrockner aufgebaut. Dort hinein kommen die Öfen, der Wachstumsraum und das Hauptlabor.

In dem Workshop wurde auch die Sterilität praktiziert. Alle Teilnehmenden mussten Gummihandschuhe anziehen und anschließend die Hände noch desinfizieren. Auch die Arbeitsgeräte, Schüsseln und Formen wurden desinfiziert. Einige entschieden sich für die Herstellung eines Vogelhauses, andere für Handyhalter. Die Formen wurden aus alten Wahlplakaten ausgeschnitten. Zwischen die innere und äußere Form wurde das vorbereitete Substrat gefüllt. Dieses musste dann zu Hause noch nachreifen und schließlich im Ofen getrocknet werden. Eine genaue Anleitung bekamen die Teilnehmenden mit nach Hause.

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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