Die Mittelmeer-Monologe

Dokumentarisches Theater der Gruppe „Wort und Herzschlag“ am 26. August im Bürgerhaus Wilhelmsburg

Es ist, als ob die Schauspieler:innen die Menschen im Publikum direkt ansprechen, ihnen die Hand reichen und sie hineinziehen in ihre Welt. Foto: Luca Abbiento

Judy Engelhard. Die MITTELMEER-MONOLOGE erzählen von den politisch widerständigen Naomie aus Kamerun und Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfinden, von brutalen Küstenwachen und zweifelhaften Seenotrettungsstellen und von Aktivist:innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegen setzen.
Diese Aktivist:innen überzeugen beim „Alarm Phone“ die Küstenwachen, nach Menschen in Seenot zu suchen oder lernen auf dem Boot „Seawatch“, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren – kurzum: Sie tun das eigentlich Selbstverständlichste, was im Jahr 2021 alles andere als selbstverständlich ist: menschliches Leben zu retten!

Es ist, als ob die Schauspieler:innen die Menschen im Publikum direkt ansprechen, ihnen die Hand reichen und sie reinziehen in eine Welt, die die Zuschauer:innen von nun an nicht mehr kalt lassen wird. Verwickelt, verschlungen, verbunden und vernetzt mit den Protagonist:innen der Mittelmeer-Monologe folgt das Publikum gespannt den Wegen der erzählten Geschichten. Wenn die Schauspieler:innen flüstern, schweigen, behutsam ein Wort in den Raum werfen, dann und wann lauter werden, fordernd oder wütend die Stimme anheben, einmal sogar beinah schreien, dann dringen die Töne nicht abstrakt zu den Zuschauer:innen, dann wird das Publikum ganz direkt und in all seiner Körperlichkeit von dem Gesagten getroffen und berührt. Wenn die Schauspielerin das Publikum anschaut, dann wird dieses in das Geschehen einbezogen, von dem es weiß und glaubt, dass es so in Wirklichkeit stattgefunden hat.

Wenn die Schauspielerin das Publikum anschaut, dann wird dieses in das Geschehen einbezogen, von dem es weiß und glaubt, dass es so in Wirklichkeit stattgefunden hat.
Foto: Anthony Artis

Die Mittelmeer-Monologe sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, basierend auf mehrstündigen Interviews. Dadurch werden reale Fälle der Seenotrettung rekonstruiert, erzählt aus der Perspektive von Betroffenen und Aktivist:innen. Die Mittelmeer-Monologe liefern persönliche und intime Einblicke in die weitestgehend unbekannte Arbeit des „Alarm Phones“, die einer Aktivistin und die jener Person, die in Seenot die Nummer des „Alarm Phones“ wählte, sowie deren inspirierende gemeinsame Geschichte.

Übertitel in Arabisch, Englisch und Französisch.

Im Anschluss Publikumsgespräche mit Aktivist:innen.

Das Theaterprojekt wird gefördert von Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung, Landeszentrale politische Bildung, Bezirksamt Hamburg-Mitte, Beirat für Stadtteilentwicklung.

DIE MITTELMEER-MONOLOGE
26. August 2021, 19 Uhr
Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestrasse 20
Anmeldung unter:
https://www.buewi.de/veranstaltungen/mittelmeermonologe
Eintritt frei, Spenden gehen an das Projekt „Alarm Phone“

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