Der Schwarm II

Fast sieben Millionen Zuschauer:innen verfolgten die TV-Serie “Der Schwarm“: Die unbekannte Unterwasser-Intelligenz „Yrr“ organisiert einen vernichtenden Kampf gegen die Menschen und den Missbrauch der Meere. Die Serie ist nur mittelmäßig, aber sIe gibt zu denken: Was kommt als nächstes?

Science Fiction macht es möglich. Anders als in der Wirklichkeit fängt in der TV-Serie nach dem Roman von Frank Schätzing die Unterwasserwelt an, sich gegen die Ausbeutung der Meere durch die Menschen zur Wehr zu setzen. Eine riesige wabbelige Masse von Einzellern ist im Kollektiv hochintelligent und beginnt einen mörderischen Feldzug, um die Menschen aus dem Meer zu vertreiben. Das von der alarmierten Wissenschaft „Yrr“ genannte Wesen beeinflusst die Tiere des Meeres. Mutierte Würmer sorgen für unterseeische Erdrutsche, Wale und Muscheln überfallen Schiffe. Erst langsam dämmert es den Forscher:innen, dass sie es mit einer von Menschen nicht fassbaren Intelligenz zu tun haben. Im Kampf gegen „Yrr“ kommt es zu Mord und Totschlag und alles endet in einer Katastrophe. Der gruseligen Story liegen einige wissenschaftliche Fakten zugrunde. Vor allem aber hat der Bestseller von Frank Schätzung dem Thema Meeresverschmutzung breite Aufmerksamkeit verschafft.

Was wäre, wenn die Bäume …?

Eine Baumreihe an einer Straße. An einem Stamm sägt ein Arbeiter mit einer Kettensäge. In einer Sprechblase, die aus  der Baumkrone kommt, steht in Großbuchstaben das Wort Arschloch.
Irritierendes Bilddokument: Baustelle südliche Georg-Wilhelm-Straße.

Da drängt sich doch die Frage auf: Was wäre denn, wenn die Bäume …? Nach Angaben des NABU wurden in der „Baumfällsaison“ 2022/23 in Hamburg, allen schönen Koalitionsvereinbarungen zum Trotz, fast 1.000 Bäume gefällt. Viele davon auch noch ausgerechnet im Namen der klimafreundlichen Mobilitätswende für die Anlage von Radwegen. An der südlichen Georg-Wilhelm-Straße werden seit Januar diesen Jahres die ersten von 72 Bäumen für eine unsinnige Verlegung des Radweges gefällt (siehe WIR 11/22). In Wandsbek sollen 139 Bäume einem Radweg weichen, an der Außenalster 86, in Farmsen 100. In Altona an der Max-Brauer-Allee verschwinden 22 Bäume für den Radweg. In allen Fällen haben die Anwohner:innen dagegen protestiert, in Farmsen sogar erfolgreich. Zumeist zeigen sich die Verantwortlichen aber völlig uneinsichtig.

Ob die Bäume selbst dazu eine Meinung haben, weiß natürlich niemand. Allerdings ist inzwischen bekannt, dass Bäume miteinander „reden“. Sie warnen zum Beispiel mit Duftstoffen ihre Nachbarn vor Schädlingen(!). Sie kommunizieren über das Wurzelwerk und Pilzgeflechte womöglich über weite Strecken miteinander.

Was, wenn sie sich untereinander beraten und Gegenaktionen vereinbaren, die jenseits unseres Vorstellungsvermögens liegen …? Erste Anzeichen gibt es schon. Dem WIR liegt ein irritierendes Bilddokument von der Baustelle an der südlichen Georg-Wilhelm-Straße vor, das zu denken gibt. Science Fiction macht es möglich. „Der Schwarm II“ ist natürlich nur ein Arbeitstitel. Herr Schätzing, übernehmen Sie!

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Hermann Kahle

Hermann Kahle schreibt über Kultur, Schule und für den Kaffeepott

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