IBA-Projektdialog Wilhelmsburg im Bürgerhaus Wilhelmsburg
Seit dem 1. November läuft das Interessenbekundungsverfahren für ein Grundstück/Baufeld im Rathausviertel und im Elbinselquartier Nord. Bis Ende Januar können Baugemeinschaften formlos mit Basisangaben zur geplanten Baugemeinschaft ihr Interesse anmelden. Für Baugemeinschaften sind 20 Prozent der Wohnungen vorgesehen.
Der Anteil geförderter Wohnungen wird höher als die üblichen 33 Prozent werden. Auch nach Auslauf der Förderung sollen die Mieten bezahlbar bleiben. Dafür steht die niedrigschwellige Grundstücksvergabe u. a. an die SAGA, Baugemeinschaften, Fördern und Wohnen, HSG Hanseatische Siedlungs-Gesellschaft mbH und das Studierendenwerk Hamburg.
Die Mehrheit der ca. 60 Besucher:innen und ca. 120 digital Teilnehmenden nahm das erste Mal an einem Projektdialog teil. Deshalb stellte Christian Hinz, Projektkoordinator bei der IBA GmbH, auf der Veranstaltung am 26. Oktober 2021 noch einmal das Gesamtprojekt vor.
Die Brücken der verlegten Wilhelmsburger Reichsstraße sind abgerissen
Dann berichtete er, das im letzten Jahr die Brücken der alten Wilhelmsburger Reichsstraße abgerissen wurden. Lediglich die Brücke über den Loop zwischen der Dratelnstraße und dem Bürgerhaus bleibe bestehen. Kampfmittelsondierungen und Baugrunduntersuchungen hätten stattgefunden. Kleingartenanlagen und die Sportanlage an der Dratelnstraße wurden fertig gestellt.
Die Mobilitätsplanungen sehen eine neue Buslinie, Planstraßen mit Zuwegungen, einen vier Meter breiten Radschnellweg und entsprechende Gehwege, Stadtradstationen und ein verbessertes ÖPNV-Angebot vor. Die Maßnahmen sollen dafür sorgen, das ein Stellplatzschlüssel von 0,1 bis 0,6 ausreicht (d. h. im Durchschnitt berechnet pro Wohnung 0,1 bis 0,6 Stellplätze).
Die Besucher:innen hatten viele Fragen
In der Fragerunde ging es dann noch um die U4: „Wo soll sie hin?“ – Das konnte Christian Hinz noch nicht beantworten, dazu sind die Planungen noch zu neu. Mehrere Besucher:innen sorgten sich um die Naturzerstörung im Spreehafenviertel. Das sei im Hinblick auf den Klimawandel nicht zu verantworten. Die Vernichtung des Waldes stünde im Gegensatz zu den Vorgaben des Senats, dass jeder Bezirk 10 Hektar Wald aufforsten solle. Aber das sieht die IBA anders. Christian Hinz: „Es wird nicht der komplette Wald abgeholzt. Man muss den gesamten Fußabdruck betrachten: Naturschutz – Klimaschutz – Wohnraumbedarf. Ziehen die Menschen weiter an den Stadtrand, fahren sie mit dem Auto in die Stadt. … Die Flächen werden ausgeglichen in Hoinkenbostel, in der Fischbeker Heide und zum Teil auch im Wilhelmsburger Osten. … Wir haben alles Mögliche abgesucht.“
Die Gebäude werden fast CO₂-frei sein und sollen zu 100 Prozent an das Fernwärmenetz des neuen Geothermiekraftwerks angeschlossen werden.
Das Hamburger Grünachsenkonzept sieht Christian Hinz hervorragend umgesetzt mit den Wettern, Kleingärten, der Landschaftsachse Doveelbe, dem Spreehafenviertel, weiter dem Eingang zum Rathausviertel und der Verbindung mit dem Wilhelmsburger Inselpark.
Auch das Wassermanagement sieht der Projektleiter ausreichend berücksichtigt mit der neuen Deicherhöhung gegen Hochwasser. Für die Oberflächenentwässerung gibt es Berechnungen von Fachplaner:innen; sie soll unter anderem mithilfe der Wettern, Rückhaltung und Dachbegrünung umgesetzt werden.
Es wird weitere Informationsveranstaltungen geben.
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