Das Vorkommen ist durch intensive Landwirtschaft bedroht
„Wir hoffen jedes Jahr, dass ein Braunkehlchenpaar auf Wilhelmsburg bleibt und hier brütet,“ erzählt Günter Rupnow vom NABU, wohl der beste Kenner der Wilhelmsburger Vogelwelt. „Sie machen zwar im Frühjahr und Herbst auf ihrem Vogelzug von und nach dem tropischen Afrika hier oft Rast, aber nachts fliegen sie weiter.“
Das Braunkehlchen hat bei der dritten öffentlichen Vogelwahl des NABU gesiegt und ist zum Vogel des Jahres 2023 gekürt worden. Danach folgten mit großem Abstand der Feldsperling, der Neuntöter, das Teichhuhn und der Trauerschnäpper.
Braunkehlchen brüten auf blütenreichen Wiesen und Brachen. Dort starten sie von Zaunpfählen oder einzelnen Büschen aus ihre Jagd nach Insekten, Würmern und Spinnen. Im Herbst fressen sie auch Beeren. Sie sind an einem breiten hellen Überaugenstreif zu erkennen. Der Ruf des Braunkehlchens ist ein weiches „dju“ und erinnert ein wenig an den Ruf des Dompfaffs (Gimpel), den es auf Wilhelmsburg noch gibt. Danach folgt jedoch, laut NABU, ein kurzes, charakteristisches Schnalzen. Der Gesang besteht aus variablen und rauen Strophen, die sich beschleunigen, bevor sie abrupt enden.
Vorkommen gibt es noch im Nordosten Deutschlands
Der Lebensraum der Braunkehlchen ist durch die intensive Landwirtschaft stark bedroht. Das gilt auch für den Kiebitz, um dessen Bestand im Wilhelmsburger Osten Harald Köpke bis zu seinem Tod gekämpft hat. Die Stiftung Ausgleich Altenwerder versucht in seinem Sinne weiter zu wirken.