Die Linie 13 Richtung Veddel fährt wieder durch die nördliche Veringstraße und bedient die Haltestelle Mannesallee
Nach regulärem Fahrplan verkehrt die Buslinie 13 schon lange nicht mehr. Seit bald zwei Jahren dauern die unterschiedlichen Bauarbeiten rund um die nördliche Georg-Wilhelm-Straße. Neben der Belästigung für die Anwohner*innen sind die Bauarbeiten verbunden mit immer neuen Straßensperrungen und Umleitungen für die Linie 13. Den Versuch, die jeweils aktuellen, zum Teil abenteuerlichen Umleitungen durch den Reiherstieg im WIR zu veröffentlichen, haben wir bald aufgegeben. Es waren zu viele.
Seit knapp einem halben Jahr fährt der Bus Richtung Veddel durch die Georg-Wilhelm-Straße und auch Richtung Süden biegt er an der Neuhöfer Straße ab und „bedient“ die südliche Veringstraße nicht mehr. Wer zum Krankenhaus Groß-Sand will, muss lange Fußwege in Kauf nehmen. Grund sind die Bauarbeiten in der Rotenhäuser Straße.
Verkehrliche Einschränkungen
Auf eine Anfrage aus Wilhelmsburg, die dem WIR vorliegt, bestätigte das zuständige Fachamt des Bezirksamts Hamburg-Mitte, dass diese Bauarbeiten noch bis Ende März 2025 dauern werden. Es werde versucht, die „verkehrlichen Einschränkungen“ insbesondere auf den ÖPNV so kurz wie möglich zu halten. Für die Umleitungspläne des ÖPNV sei das Fachamt aber nicht zuständig, man müsse sich da an die Hamburger Hochbahn AG wenden.
Auf die Anfrage, ob denn der Bus nicht wenigstens ab Neuhöfer Straße wieder durch die Veringstraße fahren könne, reagierte dann der „Kundendialog“ der Hochbahn Anfang Dezember mit einer „erfreulichen Mitteilung“: Ab dem 18. Dezember werde die Linie 13 Richtung Veddel aus der Georg-Wilhelm-Straße über die Neuhöfer Straße in die nördliche Veringstraße umgeleitet und bediene wieder „wie früher“ die Haltestelle Mannesallee.
Rechtsabbiegen erscheint möglich
Einen kleinen Haken hat diese erfreuliche Rück-Umleitung. Er wird in der Mitteilung der Hochbahn auch benannt. Es heißt dort: „Aktuelle Fahrversuche haben ergeben, dass an der genannten Stelle (Neuhöfer Straße/Veringstraße) ein Rechtsabbiegen unter Vorsicht und Beachtung des Gegenverkehrs möglich erscheint“. Der etwas nebulöse Satz meint: Die überlangen Gelenkbusse müssen an dieser Ecke beim Rechtsabbiegen in den Gegenverkehr ausholen. In der Veringstraße bei Rot wartende Autos müssen unter Umständen zurücksetzen, wenn das möglich ist. Es ist eine unfallträchtige Verkehrssituation (am 14.1. kollidierte ein Bus mit einem Fahrschul-PKW). Die Busfahrer*innen sind die Dummen.
Es ist wohl nicht anzunehmen, dass diese Situation bis zum Ende der Umleitung Ende März z. B. durch Zurückverlegung der Haltelinie in der Veringstraße noch entschärft wird? Wobei: Das Problem ist an der Kreuzung Rotenhäuser Straße/Veringstraße dasselbe. Nach Abschluss der Bauarbeiten passiert die Linie 13 wieder diese Kreuzung. Dort gibt es zwar keine Ampel, aber die Busse müssen auch dort beim Abbiegen in den Gegenverkehr ausholen.
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Die Umgestaltung der Veringstraße sollte eigentlich die Verkehrssituation verbessern, doch für viele Anwohner hat sie das tägliche Leben eher erschwert. Durch den Wegfall zahlreicher Parkplätze ist es für Bewohner mit Auto zur echten Herausforderung geworden, einen Stellplatz zu finden. Nicht jeder kann einfach auf das Fahrrad oder den ÖPNV umsteigen – sei es wegen weiter Arbeitswege, Schichtarbeit oder familiärer Verpflichtungen.
Statt sinnvoller Lösungen gibt es jetzt eine „Stangenlandschaft“ – die vielen Sicherheitsbaken und langgezogenen Mittelinseln, die den Verkehr beruhigen sollten, in der Praxis aber wenig ändern. Raser lassen sich davon nicht wirklich bremsen, dafür sorgen die neuen Hindernisse für mehr Unsicherheit und Stress im Straßenverkehr. Parkplatzsuchende, Paketzusteller, Lieferdienste können nicht anders als den Verkehr zu behindern. Der Busverkehr wird auch ausgebremst, wenn er hinter langsam fahrenden Fahrrädern herfahren muss. Die Folge sind Verzögerungen für Fahrgäste, die dann ihre geplante Anschlussbahn verpassen – und das alles für eine Radinfrastruktur, die vergleichsweise wenig genutzt wird.
Eine Mobilitätsplanung sollte die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigen – insbesondere für die Anwohner, die auf das Auto angewiesen sind. Es braucht Lösungen, die wirklich für alle praktikabel sind, anstatt Maßnahmen, die den Alltag vieler Anwohner unnötig erschweren.
Dazu kommt, dass einem die HVV-Fahrplanauskunft die falsche Haltestelle nennt, wenn man ins Krankenhaus Groß Sand möchte/muss, nämlich „Rotenhäuser Straße West“. Als ich vor einigen Wochen mitten in der Nacht mit sehr starken Schmerzen unterwegs in die Notaufnahme war, habe ich der HVV-Seite vertraut und bin dort ausgestiegen. Das war falsch. Die nächstliegende Haltestelle wäre „Mengestraße“ gewesen. Zum Glück waren es Schmerzen, die durch das Rumlaufen etwas besser wurden. Aber das wusste ich ja vorher nicht …
Ich habe es grad überprüft, die HVV-Fahrplanauskunft nennt immer noch die falsche Haltestelle.
1. „Kaum noch Radfahrende“: Waren es mal mehr?
2. Die sind dort „eingequetscht zwischen den extralangen Bussen in beiden Richtungen, dem Lieferverkehr, der Müllabfuhr, dem Parksuchverkehr“. Wie kommen Auto-Raser dort auf Geschwindigkeit?
3. 5-Minuten-Takt splitten? Ab Mengestraße? Fahrtzeit über Veringstr. = 10 Min., geradeaus ca. 5 Min. zum Vogelhüttendeich. D.h. ab dort alle 10 Min. zwei Busse?
1. Der Umbau der Verungstraße ist zwar u.a. aus Mitteln für den Radverkehr finanziert worden, aber Radfahrende sehe ich dort kaum noch. Verständnlich, denn sie wären in der Veringstraße eingequetscht zwischen den extralangen Bussen in beiden Richtungen, dem Lieferverkehr, der Müllabfuhr, dem Parksuchverkehr und Auto-Rasern auf der Veringstraße. Zum Glück gibt es jetzt ganz gut ausgebaute Fahrradwege auf der Georg-Wilhelm-Straße, zu denen mensch ausweichen kann.
2. Wenn wieder alle Haltestellen in der Veringstraße von der Linie 13 angefahren werden, wird es für die Busse zu erheblichem Stau kommen. Die Busse stehen sich insbesondere im Bereich des Kreisels und der Abbiegung Rotenhäuser Straße gegenseitig im Weg.
Vorschlag: In der Zeit des 5-Minuten Takts der Busse wird die 13 gesplittet: Alle 10 Minuten durch die Veringstraße und alle 10 Minuten durch die Georg-Wilhelm-Straße (wie früher der Schnellbus 34). Dann gibt es auch eine Anbindung der Wohnungen östlich der Georg-Wilhelm-Straße (Zeidlerstraße usw.), wo künftig Neubauten (Elbinselquartier) entstehen werden. Und der wichtige Verkehr von und zu den S-Bahn-Haltestellen ist für viele schneller und kürzer.