„Ich kann dir zeigen, wie es funktioniert“

30 Maschinen und alle Arten von Werkzeugen warten im Oberhammer, dem neuen Projekt der Zinnwerke, auf Heimwerker*innen und Bastler*innen

Neben einem Baum steht rechts ein Container mit offener Tür, in dem rechts und links an den Seiten Werkzeug gelagert wird.
Alles Werkzeug ist übersichtlich in Kisten sortiert und beschriftet.
Foto: Oberhammer

„Wir haben so viel Werkzeug, das können wir doch auch mit anderen im Quartier teilen“, dachten sich die Zinnwerker*innen. Viele Werkzeuge und auch ein Großteil der Einrichtung, die sie liebevoll zusammengetragen, sortiert und repariert haben, stammen aus alten Werkstätten. Und da die Zinnwerker*innen meist nach dem Prinzip „nicht lange zögern, sondern machen“ handeln, steht nun auf dem Gelände Am Veringhof 7 ein großer Container mit Werkzeug, das es üblicherweise im Haushalt nicht gibt. Beispielsweise findet sich unter den circa 30 Maschinen eine Oberfräse mit entsprechendem Zubehör zum Bau von Möbeln. Damit werden besonders saubere Schnittkanten erreicht. Auch die beiden Standbohrmaschinen hat wohl nicht jede*r im Haus, wenn sie mal gebraucht werden. Alle Werkzeuge sind, fein sortiert in roten Kästen, an den Seiten des Containers gelagert.

Wie geht das? – Das erfahren Sie im Oberhammer

Eine junge Frau steht an einer Werkbank, auf der eine Holzlatte auf einer Standbohrmaschine festhält.
Maire Cordts an der Standbohrmaschine. Foto: M. Groß

Maire Cordts vom Vorstand der Zinnwerke hat den Werkzeugcontainer nicht nur organisiert, sondern sie zeigt auch den Heimwerker*innen, wie die Maschinen funktionieren. Die Architektin von der HafenCity Universität (HCU), ist auch für das Myzelprojekt (WIR 27.2.25) Begleiterin von der HCU. Sie hat das Bedienen der Maschinen und die Nutzung der Werkzeuge auf Baustellen gelernt. In einer Schreinerei hat sie früher Bilderrahmen gebaut. Es freut sie, Menschen anzuleiten, sich selbst etwas Schönes zu bauen.

Wer kann schweißen?

Aber damit der Container regelmäßig jeden Donnerstag um 17 Uhr geöffnet werden kann, werden weitere Leute gebraucht, die mit dem Werkzeug umgehen können und Lust haben, ihr Wissen weiterzugeben. Gesucht wird auch noch ein*e Schweißer*in und Handwerker*innen, die sich mit alten Maschinen auskennen. Bedienen könnte Maire Cordts die Tischkreissäge, aber leider ist sie kaputt und benötigt eine*n Fachmann*frau für die Reparatur.

Die Nutzung dieses Angebotes muss sich noch einspielen. Ein Prozedere für eine Ausleihe, falls Arbeiten zu Hause anfallen, muss noch entwickelt werden. Erfahrungsgemäß stehen dann die Werkzeuge längere Zeit für andere Nutzer*innen nicht zur Verfügung. Das ist nicht Sinn der Einrichtung. Am schönsten ist es, wenn die Arbeiten in Gemeinschaft bei den Zinnwerken stattfinden. Dort gibt es die Anleitung, den Platz – und der anfallende Schmutz ist auch kein Problem. Für eine kleine Spende steht eine Dose bereit.

Wo: Container Am Veringhof 7 neben der Fahrradreparatur
Wann: Ab Juni jeden Donnerstag von 17 bis 21 Uhr, außer an Feiertagen
Eine Liste der Werkzeuge finden Sie hier

Ein Gedanke zu “„Ich kann dir zeigen, wie es funktioniert“

  1. Hallo Zinnwerker,
    Ich hätte Interesse, bei eurem Projekt mit einzusteigen. Ich leite derzeit das Repair Cafe Wilhelmsburg, das, das sei an dieser Stelle nebenbei erwähnt, auch einen prominenten Veranstaltungsort sucht, da unser Angebot in der Bonifatiusschule nur mäßig angenommen wird. Gerne komme ich mal vorbei.
    Und mein Kommentar? Klar: Großartiges Projekt. Klasse Idee.
    Mit freundlichen Grüßen
    Andre Fellbaum

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Marianne Groß

... ist Gründungsmitglied des Wilhelmsburger InselRundblicks e. V. Sie berichtet – soweit möglich – über alles, was sie selbst interessiert und hofft, damit die Leser*innen nicht zu langweilen. Dazu gehören die Veränderungen im Stadtteil, Ökologie und Kultur. Zusammen mit ihrem Mann kümmert sie sich um den großen Garten und liebt es, Buchsbäume zu schneiden.

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